Wichmannsdorf: Initiative Backhaus verkauft wieder Brot und Kuchen

Vor dem Backhaus in Wichmannsdorf besteht bis in den Juni hinein eine Baustelle, weil der Parkplatz gepflastert wird. Quelle: Privat

Ehrenamtliche Initiative

Bald zieht wieder ein Duft nach frischen Brötchen, Brot und Kuchen durchs Dorf. In Wichmannsdorf beginnt das großen Backen am 22. Mai. Um die 100 Brote in vier Sorten, vier verschiedene Brötchensorten und zwei bis vier Blechkuchen werden im Backhaus von einigen der Ehrenamtlichen der Initiative für Wichmannsdorf angeboten. Ab 9 Uhr gibt es Brötchen, ab 11 Uhr das erste Brot und Kuchen, von denen bis zu acht zur Auswahl stehen. Es gilt: einzeln mit Maske eintreten. Um 16 Uhr ist Schließzeit.

Kleine Baustelle vor dem Haus

Aber Achtung: Bis in den Juni hinein existiert eine kleine Baustelle vor dem Backhaus. „Wir bekommen einen gepflasterten Parkplatz. Bis dahin herrschen etwas eingeschränkte Parkmöglichkeiten“, sagt die erste Vorsitzende Martina Harnischmacher

Wegen Corona nur Außer-Haus-Verkauf

„Auch in diesem Jahr können wir coronabedingt nur außer Haus verkaufen“, lässt sie noch wissen. „Das wäre sonst ein zu großer Aufwand für uns und auch nicht zu stemmen, weil wir die umfangreichen Hygienebestimmungen einhalten müssen“, sagt die 50-Jährige. „Solange die Richtlinien gelten, geht es nicht anders. Leider darf sich auch niemand an die Tische vor dem Backhaus setzen“, macht sie klar.

Im vergangenen Jahr lief es dennoch sehr gut. Die Gäste hatten Verständnis. „Auffallend viele Fahrradfahrer waren unterwegs. Sie kauften meist Kuchen und setzten sich dann zum Picknicken irgendwo weiter weg“, sagt die Wichmannsdorferin. „2020 haben wir jedoch deutlich später angefangen mit Backen. Es war ja eine neue Situation.“
„Um 15 Uhr meist schon ausverkauft“

Allerdings gab es eines, das nicht immer auf Verständnis stieß: „Um 15 Uhr waren wir meist ausverkauft. Das verstanden einige Gäste nicht. Doch wir arbeiten ja nur ehrenamtlich und sind keine richtige Backstube“, erklärt Martina Harnischmacher. Der Verein hat knapp 25 Mitglieder plus die Partner. Jedoch sind nur zehn Mitglieder aktiv dabei.

„Den Holzkohleofen können wir maximal zweimal am Tag anheizen. Morgens um fünf das erste Mal. Damit schaffen wir die Brötchen und eine Charge Brote. Wenn es gut läuft auch einen Kuchen. Da passen 43 Stück drauf.“ Beim zweiten Mal anheizen „das dauert ja einen Moment, kommt wieder Kuchen, Brötchen und die Rosinenstuten dran.“ Mehr ginge nicht „sonst säßen wir noch bis weit nach 20 Uhr dort.“ Die Ehrenamtler sind immer froh, wenn alles weggeht. „Sonst müssen wir das ja selbst aufessen. Wie dick sollen wir denn werden?“, witzelt Martina Harnischmacher.

Initiative sucht weitere Hobbybäcker

Und sie hat eine Bitte: „Wir suchen händeringend weitere Mitstreiter, die sich fürs Backen interessieren. Sie müssen es nicht können. Wir zeigen, wie das geht.“ Sie selbst steht am liebsten im Verkauf. „Das liegt mir gut. Jedoch würden wir mehr schaffen, wenn wir noch einen Vierten beim Backen dabei hätten.“ Nur zwei aus der Initiative beherrschen den sensiblen Holzofen. Das Anfeuern sei eine Herausforderung, damit die Temperatur stimmt und auch bleibt.
Anbau für Gäste muss geschlossen bleiben

2020 kam zum Backhaus ein 15 Quadratmeter großer Anbau hinzu, aus dem heraus jetzt verkauft wird. Eigentlich sind darin jedoch Sitzgelegenheiten vorgesehen. „Wegen Corona können wir niemanden hineinlassen.“ Alle 14 Tage wird von Mai bis Oktober gebacken. Früher standen neben den Bäckern auch die Kunden im Backraum, dessen Tür immer schnell geschlossen werden musste, damit der Hefeteig nicht in sich zusammensackt. Da dies schwer einzuhalten war, kam der Anbau hinzu, der sich dem Gebäude harmonisch anpasst.

Innen sei jetzt alles fertig. „In diesem Jahr haben wir uns deshalb an den Innendachausbau herangewagt“, so die erste Vorsitzende. „Das war notwendig, weil wir endlich Stauraum gewonnen haben.“

Neben Martina Harnischmacher ist Jürgen Lieske der zweite Vorsitzende. Joachim Müller kümmert sich um die Finanzen und Steffen Gerant übernahm die Schriftführung. „Wir sind so ein tolles Team“, sagt Martina Harnischmacher.

Von Sabine Hügelland